Moglis Abenteuer humorvoll und aufwendig inszeniert

Die Theater AG der Jahrgangsstufen 7-9 hat sich unter der Leitung von Ulrike Jebe mit der Aufführung von „Abenteuer aus dem Dschungelbuch“ nach dem berühmten Roman von Rudyard Kipling in einer Theaterfassung von Walter Edelmann an eine große Abenteuergeschichte gewagt.

Die zahlreich erschienenen Zuschauer tauchten an zwei Aufführungs-Abenden in die Welt des Dschungels ein. „Probier`s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit“, singt Balu, der Bär (gespielt von Angelina Fehler) – schnell wurde aber klar, dass es im Dschungel nicht immer gemütlich zugeht. Mogli, das Menschenjunge (Svenja Knaup), das von der Wolfsfamilie (Madlene Wutke, Lilli Lustgarten, Leni Kraienhorst, Luise Zimmermann, Rosa Lustgarten) aufgezogen wird, sieht sich bald mit allerlei Verwicklungen und Verfolgungen konfrontiert.

So muss Mogli allen voran vor dem Tiger Shir Khan (Julia Kammermann) fliehen, der ihn als seine rechtmäßige Beute ansieht und im ganzen Dschungel Angst und Schrecken verbreitet. Es geht auf der einen Seite um Machtstreben sowie die Vorherrschaft im Dschungel und auf der anderen Seite um Allianzen und Hilfe. So ist Mogli ausgestattet mit (Überlebens-) Hilfe aus der Dschungelschule durch Lehrer Balu und durch das Dschungelgesetz („Wir sind vom gleichen Blute – du und ich“) sowie durch seinen zweiten Mentor, den Panther Baghira (Timon Brandes). Hinzu kommt Riesenpython Kaa (Jaqueline Gaj) in ihrer undurchsichtigen Rolle, von der zwischendurch auch Hilfe zu erwarten ist.

Diese Allianzen werden aber mehrfach auf die Probe gestellt, da sich die Lage Moglis immer weiter zuspitzt: Nun ist auch das Affenrudel hinter Mogli her, weil der Affenkönig (Moritz Küper) sich von Mogli verspricht, dass dieser ihm das Geheimnis der Menschen („die rote Blume“), wie man Feuer macht, verrät (Affenrudel: Lara Buschmann, Feodora Dietrich, Leni Kraienhorst, Julia Warkentin, Luise Zimmermann).

Angesichts dieser Bedrohungen beauftragt das Wolfsrudel den Panther Baghira damit, Mogli zu finden und zum eigenen Schutz in die Menschensiedlung zurück zu bringen. Mogli flieht immer weiter durch den Dschungel, hilft sich immer wieder durch die Kenntnisse zum Dschungelgesetz und zum Überleben im Dschungel, kann sich immer wieder verstecken und dann doch Balu und auch schließlich Baghira überzeugen, ihm zu helfen. Die Verwicklungen gehen währenddessen immer weiter, zwischendurch fegen die Tänzerinnen aus der Tanz AG 5/6 unter der Leitung von Stefanie Mahnke über die Bühne. Dann mahnt der macht der Gesang aus Geiern und dem Chor der Stufen 5/6 unter der Leitung von Irina Plem: „Bei Gefahr sind Freunde rar“, um dann auch wieder Hoffnung zu machen: „Fühlst du dich schlecht und ganz allein, wer wird dein Halt und Tröster sein? Deine Freunde“.

Nach vielen Verwicklungen endet es doch glücklich, „nur weil ihr mir alle geholfen habt“, so Mogli. 

Im Verlauf wurde das Publikum mit großen Fragen konfrontiert: Vielleicht ist diese „ferne Welt“ des Dschungels doch nicht so fern, wenn es darum geht, dass Neugier, Toleranz, Liebe, aber auch Mobbing, Machtstreben diese Welt bestimmen?

Neben der dramatischen Entwicklung zeigte sich in dieser Bühnenfassung auch immer wieder ein humorvoller Blick: die zwei Stinktiere (Seyit Ekrem Aydin und Piet Hanhardt, „Tauchen wir im Kreise auf, löst sich die Versammlung auf“), deren Spraydosen nur 6m weit reichen und die „zu blöd zum Betäuben der Schlangen“ sind. Der Geier mit Flugproblemen (Ronja Mückshoff), der sich selbst feiert, wenn ausnahmsweise ein Start oder eine Landung funktioniert und von den anderen Geiern (Rosa Lustgarten, Lilli Lustgarten, Elia Stroop, Julia Warketin) und auch dem Affenrudel nicht ernst genommen wird. Ein rebellischer Elefant in der Elefantenarmee, der mit dem Elefantenbullen diskutiert (Lennart Mückshoff, Hanna Kühl, Emma Lück, Benjamin Liebig, Hannes Luedtke, Ronja Mückshoff). Der Affe, der kein Sprichwort versteht („Hä, wie soll ich das aus dem Ärmel schütteln – ich hab doch gar keinen Ärmel?“). Die Geier, die sofort Lätzchen und Besteck parat haben, als Balu bewusstlos am Boden liegt.

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