Achtung:
Die EULE ist leider im Moment „corona-bedingt“ ausgesetzt.
Die „EULE“ – BEGEGNUNG JUNG UND ALT-ernativ
Seit 1998 unterrichten Schüler unserer Schule wöchentlich ältere Menschen ab 55, die Spaß am Lernen und Freude am Umgang mit jüngeren Menschen haben. Dieses geschieht in den unterschiedlichsten Fächer, wie z.B. Gedächtnistraining oder Fremdsprachen.
Geschlüpft ist die „EULE“ nach einem Besuch des Fanny-Leicht-Gymnasiums in Stuttgart, an dem sich ein ähnliches Projekt bereits vor 20 Jahren etabliert hat. Im Vorfeld hatten das GNR und der Caritasverband zueinander gefunden, um gemeinsam ein vergleichbares Projekt auf die Beine zu stellen, mit dem vor allem das generationenübergreifende Miteinander gefördert werden sollte (s. a. Sozialcourage – Szene Paderborn Ausgabe 2/99). Das Projekt wurde am gesamten GNR begeistert aufgenommen und nach wenigen Wochen Vorbereitungszeit, in der die Schüler, die in die Lehrerrolle schlüpfen sollten, mittels Vorbereitungsseminaren für ihre Aufgabe geschult wurden, begann der Unterricht im September 1998.
Schon zu Beginn zeigte sich der Zuspruch und die Zufriedenheit der Teilnehmer, die immer zahlreicher an den Unterrichtstagen erschienen. Mittlerweile hat das Fächerspektrum eine beachtliche Bandbreite erreicht. Bei dem Projekt steht neben dem Lernerfolg vor allem der Spaß im Vordergrund, was sich nicht zuletzt durch die lockere Unterrichtsatmosphäre (Essen & Trinken erlaubt!), sondern auch durch die ausgedehnten Pausen, in denen bei Kaffee und Keksen genug Zeit für ein Schwätzchen zwischen Schülern und „Senioren“.
Die EULE-Kurse
Wir bieten zur Zeit folgende Kurse an:
- Englisch
- Französisch
- Spanisch
- Russisch
- Computer
- Smartphone/Tabletkurs
- Gedächtnistraining
- Kreatives Schreiben
- Literatur
Weiter unten lesen Sie mehr über die Inhalte der einzelnen Kurse ↓
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Weitere Aktivitäten und Berichte (jeweils den Titel anklicken):
November 2018 – Die Eule feiert 20jähriges Bestehen und öffnet ihre Türen
Die Eule feiert Weihnachten (2017)
Eule Interviewreihe aus dem Sommer 2017:
- Organisatoren aus dem Lehrerkollegium
- Organisatorin vom Caritasverband
- „Literatur“
- „Englisch“
- „Windows 10“
- „Gedächtnistraining“
- „Smartphone“
- „Kreatives Schreiben“
Eule-Ausflug zum HNF November 2019
Sommerfest 2017: Verabschiedung von Dr. Heiner Koop aus dem Projekt Eule
Exkursion des Projektkurses Eule 2017
Buchpräsentation „Im Eulen-Spiegel“
Exkursion des Projektkurses Eule 2015
Präsentation der Eule- Projektarbeiten
Vortrag von Prof. Dr. Rainer Dollase, organisiert vom Eule-Projektkurs
Die Eule feiert Jahresabschluss
Die EULE feierte 13. Geburtstag und hat damit ihr Abitur bestanden
Die Eule gewinnt den Bürgerpreis 2004
![Wechsel im Eule-Organisationsteam der Lehrer: v.l.: Herr Koop, Frau Ringel, Herr Kleine [siehe dazu auch Bericht Sommerfest 2017]](https://www.nepomucenum-rietberg.de/wp-content/uploads/Eule_FotoOrganisatoren-300x225.jpg)
Wechsel im Eule-Organisationsteam der Lehrer: v.l.: Herr Koop, Frau Ringel, Herr Kleine [siehe dazu auch Bericht Sommerfest 2017]
Vorstellung einzelner EULE-Kurse:
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Englisch
Englisch-Kurs (I)
Englisch-Kurs (I)
Freitagnachmittag. Die konzentrierte Stille im Klassenzimmer wird einzig von der Stimme eines Schülers durchbrochen, welcher derzeit seinen eigens verfassten, englischen Text vorträgt: Die Fortsetzung eines Kurzgeschichtenbeginns.
Eine Hausaufgabe, die für niemanden ein Problem darstellt, denn die Kursteilnehmer verfügen über einen großen Wortschatz, welcher zudem ein lockeres, englisches Unterrichtsgespräch ermöglicht; so fallen beispielsweise Bildbeschreibungen ausgesprochen leicht.
Durch ein angenehmes Lerntempo sowie gegliederte Hauptthemen in den einzelnen Stunden machen sich die Schüler vertraut mit englischer Grammatik (wie zum Beispiel den verschiedenen Zeitformen) und vielen Vokabeln, schwerere Texte werden gemeinsam erarbeitet.
Beim Vortragen von Geschichten und eigenen Texten sowie im Unterrichtsgespräch wird das Achtgeben auf Aussprache und Satzbau großgeschrieben.
Durch unsere verschiedenen Englisch-Kurse, welche sich unterschiedlich weit fortgeschritten auf die drei Zeitschienen verteilen, eignen sich die Kursteilnehmer in einer gelösten Atmosphäre mit hilfsbereiten Schüler-Lehrern neue Kenntnisse an. Dabei dürfen der Spaß und natürlich auch die gelassene Vertrautheit nicht fehlen!Englisch (II)
„Good afternoon!“ „Good afternoooon!“
Der schon recht fortgeschrittene Englisch Kurs (einer von mehreren) begrüßt seine Schülerlehrer. Es ist ein lauter „Chor“, denn der Kurs ist gut besucht. Die Stunde beginnt und jeder liest seine Hausaufgabe, einen selbst geschriebenen Text vor, die anderen hören zu, verstehen. Gemeinsam werden Fehler besprochen und erklärt. Man merkt sofort: Die Schülerlehrer sind fit und wissen auf jede Frage eine Antwort.
Der Unterricht besteht aus vielen, abwechslungsreichen Elementen, angefangen bei Kreuzworträtseln und Wortspielen, über das Verfassen eigener Texte oder auch Bildbeschreibungen, in English of course! Aber am wichtigsten – und hier hat der Kurs Defizite – ist die Aussprache der englischen Wörter. Deshalb wird hier auch viel geübt, vor allem mit dem Vorlesen englischer Texte. Auch das freie Sprechen in Form von zum Beispiel spontanen Dialogen ist häufiger Bestandteil, auch wenn die Sätze noch nicht so fließen wollen. Die gut vorbereiteten Schülerlehrer sind sehr geduldig und erklären, wenn es sein muss, auch mal etwas zweimal, dreimal. Sie überzeugen auch mit ihrer Sprachkompetenz und unerschöpflichen Motivation.
Das Verhältnis ist freundschaftlich, auch wenn es bei einem so großen Kurs nicht möglich ist, so enge Freundschaften aufzubauen wie in den kleineren Kursen. Dennoch kommt hier kein Schüler zu kurz und es herrscht eine entspannte Arbeitsatmosphäre, harmonisch und locker. Mit einer kleinen Hausaufgabe werden die Schüler entlassen, mit der Gewissheit, wieder ein kleines Stück besser Englisch zu sprechen.
„Have a nice weekend!“ „See you!“
Die Tür fällt zu. Bis zum nächsten Freitag. -
Französisch
Jeden Freitag heißt es für einige Eulen „Bonjour!“.
Selbstverständlich darf diese schöne Sprache im Fremdsprachenrepertoire der EULE nicht fehlen.
Der Französischkurs der EULE ist zwar klein, aber schon recht kompetent.
Zwei „Eulen“ werden hier von drei sehr sprachsicheren Schülerlehrerinnen bestens unterrichtet und man merkt sofort: Es macht Spaß!
Stück für Stück und mit viel Abwechslung bringen die Schülerinnen ihren Senioren die französische Sprache näher.
Eine Unterrichtsstunde besteht meist aus verschiedenen Elementen. So haben vor allem das mündliche Übersetzten und das damit verbundene Aussprachetraining einen hohen Stellenwert. Unterstützt wird dies durch den Vorteil, dass die „Lehrer“ schon mindestens einmal in Frankreich waren und dadurch ihre Sprachkompetenz erfolgreich ausgebaut haben und so ihr Wissen mit bestem Gewissen vermitteln können.
Die durchaus schwierige Grammatik veranschaulichen die Mädchen oft mit Hilfe eines Tafelbildes und vertiefen diese mit kleinen Aufgaben dazu. Auch das Schreiben eigener Texte und das anschließende Präsentieren sind Bestandteil eine Unterrichtsstunde.
Es herrscht meist konzentriertes Arbeiten was zu eine angenehmen Atmosphäre verhilft. Ein Späßchen zwischendurch darf natürlich auch nicht fehlen, denn man pflegt ein sehr freundschaftliches Verhältnis.
Dieser Kurs ist ideal für denjenigen, der schon immer Französisch lernen wollte, denn er bietet eine gute Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre, individueller Geschwindigkeit und mit der Unterstützung fähiger Schülerlehrer zu lernen.
Leider ist der Kurs mit nur zwei Schülern recht klein, was allerdings keineswegs den Spaß mindert. In diesem Sinne à bientôt! -
Spanisch
„¡Buenas días!“
Zwei hochmotivierte Schülerlehrer betreten den Raum. Jegliches Gemurmel verwandelt sich in ein ebenso begeistertes „¡Buenas díaaaas!“.
„¿Qué tal?“
„¡Bien!“
Man merkt sofort: Diesem Kurs kommt nichts mehr „spanisch vor“.
Es handelt sich um den nun schon ein Jahr existierenden Spanischkurs der EULE, das Motto: Spanisch macht Spaß, ihre Methode: Wiederholen und Vertiefen und vor allem freies Sprechen. Und das mit Erfolg, denn die „Eulen“ sind fit.
Zu Beginn dieser Unterrichtsstunde teilt Schülerlehrer Alex die korrigierten Teste aus. Ja, sogar schriftliche Abfragen gibt es hier, dieser Kurs beweist noch „Disziplin“! Gemeinsam werden die Ergebnisse besprochen und auch wer ein paar mehr Fehler gemacht hat, bekommt die Chance, sich zu verbessern und auch noch einmal eine Erklärung zu erhalten. Es fällt auf, wie gut sich die Schülerlehrer vorbereitet haben: Jedes Arbeitsblatt, in diesem Falle der Test, liegt als Folie vor und so ist das übersichtliches Vergleichen der Ergebnisse gewährleistet.
„Ach so war das gewesen! Stimmt!“ Ein Schüler fasst sich an die Stirn, als er versteht, was er falsch gemacht hat. Und wieder zeigt sich, was beim Erlernen einer Fremdsprache so wichtig ist: regelmäßige Wiederholung.
„So Doris, dann konjugiere doch einmal bitte das Verb ‚hacer‘ durch!“
Gespielt stöhnend, aber herausfordernd lächelnd wird die Aufgabe erledigt.
Danach werden Arbeitsblätter verteilt, die teils gemeinsam gelöst werden. Dabei stehen die Schülerlehrer stets bei Fragen zur Verfügung. Und die gibt es oft, denn es werden noch viele Fehler gemacht. Geduldig wird dieses Bildungsschema noch einmal erklärt oder Wörter werden nachgefragt. Freundschaftliche Sticheleien dürfen natürlich auch nicht fehlen, es herrscht eine lockere, entspannte Atmosphäre.
Zum Abschluss packen die Schüler ihre (von der Schule geliehenen) Bücher ein und werden mit einer kleinen Hausaufgabe im Gepäck entlassen, in freudiger Erwartung auf die nächste Stunde.Die Schülerlehrer versuchen ihren Unterricht so abwechslungsreich und vor allem interessant wie möglich zu gestalten. Es gibt einen bunten Mix aus Kreuzworträtseln, Aufgaben zur Wörterbildung, Übungen zur Aussprache, Vokabeln lernen, eigene Texte schreiben, also typische „Schulaufgaben“, das freie Sprechen, also spontan Dialoge bilden als Beispiel haben selbstverständlich auch einen sehr hohen Stellenwert. Manchmal ist aber auch „Frontalunterricht“ nötig, so wird zum Beispiel neue Grammatik als Tafelbild erstellt und begreifbar gemacht. All das geschieht allerdings in einer sehr harmonischen Atmosphäre, Nachfragen ist kein Problem und der Unterricht schreitet so langsam voran, dass jeder mitkommt.
Besonders erstaunlich ist auch dir Kompetenz der Schülerlehrer. Sie wissen auf jede Frage eine Antwort, sind Meister im Erklären und haben eine sehr gute Aussprache.
Und wem das alles noch spanisch vorkommt, der sollte mal vorbeischauen, wenn es wieder heißt „¡Buenas días! ¿Qué tal?“.¡Hasta luego!
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Computer
Moderner, schneller, umfangreicher; die Technik von heute ist morgen schon von vorgestern. Die Entwicklung von neuen Technologien geht in rasendem Tempo von statten. Vor allem den Menschen, die nicht mit Computer, Internet & Co aufgewachsen sind, haben oft Probleme, mit den modernen Vorzügen im Zeitalter der Bits und Bytes zurechtzukommen.
Doch darum bietet die EULE einige gut besuchte Computerkurse an, in denen die technikkundigen Schülerlehrer ihre Schüler mit dem Umgang mit Computer und Internet vertraut machen.
In einer harmonischen, ruhigen Atmosphäre vermitteln die „Computer-Meister“ ihr Wissen, erklären, wenn nötig, auch noch mal ein zweites Mal und lassen viele praktische Übungsphasen mit einfließen.Allmählich füllt sich der Computerraum, bald schon sind alle Schüler anwesend und die Computer hochgefahren. Leises Murmeln, kleine Plausche werden geführt. Zur Eröffnung der Stunde verkündet der Schülerlehrer das Hauptthema, das Ziel, die Lektion, die heute gelernt werden soll.
Zu Beginn führen die Schülerlehrer die einzelnen, auf einem Arbeitsblatt zusammengefassten Arbeitsschritte per Beamer vor und erläutern diese fachkundig. Fragen sind selbstverständlich immer willkommen und werden ausführlich beantwortet, was auch mal zum Abschweifen vom eigentlichen Thema führen kann. Danach sollen die Schüler mit Hilfe der genauen Arbeitsanweisungen auf dem Arbeitsblatt die Theorie in die Praxis umsetzten und vertiefen. So entsteht eine eifrige Arbeitsphase, in der die Schüler alles ausprobieren können, Hilfe erhalten und schließlich zum „AHA-Erlebnis“ kommen.
„Es ist besonders gut, dass wir sehr viel Zeit zum Ausprobieren haben und wir am Ende der Stunde etwas Neues gelernt haben. Und die Schülerlehrer haben viel Geduld mit uns. Sie erklären es so lange, bis wir es verstehen und werden dabei nie unfreundlich oder wirken entnervt. Und ich denke, das unterstützt die harmonische Lernatmosphäre und den Zusammenhalt dieser großen Gruppe.“, berichtet ein Kursteilnehmer und lacht. Die Senioren besuchen ihren Computerkurs gerne und das nicht nur, um ein „PC-Profi“ zu werden. Erst nachdem jeder Computer fachgemäß heruntergefahren wurde, verlassen die Schüler den Raum um nächste Woche auf ein Neues wieder zukommen. -
Gedächtnistraining
Es ist allseits bekannt, im Alter lässt die Leistung des Gehirns nach, die Merkfähigkeit sinkt. Doch um dem entgegen zu wirken, bieten einige Schüler einen Gedächtnistraining-Kurs an, in dem spielerisch die Merkfähigkeit und das logische Denken trainiert werden.
Abwechslungsreiche Übungen wie Wortspiele oder Anagramme („Wortsalat“, bei dem aus einem Wort ein Neues gebildet wird) werden in konzentrierten Arbeitsphasen bearbeitet. Das hält fit und macht auch noch Spaß, so die Kursteilnehmer.
Während diesen Arbeitsphasen stehen die Schülerlehrer ihren Schülern bei Fragen zur Verfügung, geben ab und zu Tipps und auch gelegentlich ein Scherz darf hier nicht fehlen. Zwar wird hier konzentriert gearbeitet, dennoch herrscht eine lockere, entspannte Atmosphäre – der Unterricht soll schließlich Freude machen.
Anschließend werden die Aufgaben gemeinsam verglichen und besprochen bevor es zur nächsten Aufgabe geht.
Die Schülerlehrer selbst beschreiben ihren Kurs als festen Zusammenhalt, fast wie eine große Familie. Und auch die „Schüler“ sind begeistert, da ihre Lehrer sich sehr viel Mühe geben.
„Sie helfen und kritisieren nicht“ lautet das Fazit eines Kursbesuchers. Und das ist es, was die EULE ausmacht, man lernt miteinander und voneinander.