Brieffreundschaften zum Einstein
In den aktuellen Zeiten ist es schwer, neue Kontakte zu knüpfen und neue Menschen kennenzulernen. Das Schulprojekt Einstein meets Nepomucenum, ein Gemeinschaftsprojekt des Einstein-Gymnasiums (EG) in Rheda und des GNR, ermöglicht 100 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5 bis 9 genau dieses.
Die Schülerinnen und Schüler beider Schulen konnten sich zu Beginn des Jahres freiwillig melden, um einen Brieffreund oder eine Brieffreundin der jeweils anderen Schule kennenzulernen. Bei dem Projekt lernen die Schülerinnen und Schüler nicht nur neben den derzeit ihren Alltag bestimmenden digitalen Medien wieder einmal einen Stift und Block zu verwenden, sondern auch auf analoge Weise einen Brief zu verfassen und so mit neuen Menschen in Kontakt zu treten. „Man lernt neue und nette Menschen kennen und dies durch die altmodisch schöne Art mit Briefen!“, so Teilnehmerin Elvan (Klasse 9, EG). „Ich könnte mir vorstellen, die Brieffreundschaft weiterzuführen. Mir macht dieses sehr viel Spaß, weil ich finde, dass es einmal etwas anderes ist, da wir heutzutage wirklich nur noch mit dem Handy kommunizieren“, pflichtet Teilnehmer Batuhan (Klasse 8, GNR) bei. Das Projekt bietet die Möglichkeit, entgegen der aktuellen Whatsapp-Kultur, einen Gedanken in ganzen Sätzen zu entfalten und einen längeren zusammenhängenden Text zu verfassen.
Die beiden Schulleiter, Matthias Stolper und Jörg Droste, freuen sich im Zuge der Kooperation der beiden Schulen über die Interaktion der Schülerinnen und Schüler in einem sozialen Kontext in diesen nicht einfachen Zeiten. Aufseiten des GNR wird das Projekt von der Referendarin Jenny Petermann mit Unterstützung von Lehrerin Waltraud Salmen-Reinsch und aufseiten des EG von Referendarin Franziska Rinne und Lehrerin Pia Milsch geleitet.
Insgesamt haben sich 100 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 9 gemeldet, um am Projekt teilzunehmen. Dabei wurde die Zuteilung zumeist jahrgangsintern vorgenommen. Die ersten Briefe haben die Einsteiner im März geschrieben und dann auf Antworten ihrer Brieffreundinnen und -freunde des GNR gewartet. Die Schülerinnen und Schüler schreiben sich nun eigenständig weiterhin Briefe. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer hoffen, dass – sobald es die Situation zulässt – ein schöner gemeinsamer Abend stattfinden kann, bei dem sie sich persönlich kennenlernen können.
Hier findet ihr noch weitere Meinungen von ProjektteilnehmerInnen:
Jenny Petermann (eine der Projektleitungen am GNR): „Als mich die Anfrage zu dem Brieffreundschaftenprojekt aus Rheda erreichte, war ich sofort begeistert. In dieser Zeit müssen die SchülerInnen auf so viele soziale Kontakte verzichten und verbringen den überwiegenden Teil ihres Alltags vor digitalen Endgeräten. Für mich ist unser Projekt eine tolle Gelegenheit, auf Distanz neue Leute kennenzulernen und dafür mal wieder bewusst zu einem Stift und einem Blatt Papier zu greifen. Im Gegensatz zur schnelllebigen Kommunikation über die sozialen Netzwerke, müssen sich die SchülerInnen in Geduld üben und auf die Briefe warten. Am meisten erfreut es mich, wenn mir SchülerInnen berichten, dass sie gespannt auf ihre Antworten warten. Da kann ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Am meisten würde es mich tatsächlich freuen, wenn wir mit unserem Projekt auch langfristig Freundschaften zu den SchülerInnen am Einstein-Gymnasium aufbauen könnten. Nach der Pandemie spricht auf jeden Fall meinerseits nichts gegen ein gemeinsames Treffen.“
Bathuan (Klasse 8 , Schüler des GNR): „Wir haben bis jetzt einen Brief ausgetauscht, also ein Brief von mir und einen hat meine Brieffreundin geschickt. In unserem ersten Brief ging es darum, dass wir über unseren Alltag, Hobbies und Informationen darüber, wie alt wir sind und in welche Klasse wir gehen, geschrieben haben. Ich könnte mir vorstellen, die Brieffreundschaft weiterzuführen. Mir macht dieses sehr viel Spaß, weil ich finde, dass es einmal etwas anderes ist, da wir heutzutage wirklich nur noch mit dem Handy kommunizieren. Vor allem in der Corona-Zeit ist es auch eine Abwechslung von dem ganzen ‚Online-Sein‘.“
Sophie (Klasse 5, Schülerin des GNR): „Meine Brieffreundin ist zwar drei Jahre älter, trotzdem verstehen wir uns super und schreiben regelmäßig Briefe. Sie hat mir schon zwei Briefe geschickt und ich ihr auch schon zwei. Ich denke, unser Kontakt wird lange halten, bald zieht sie auch um und geht dann auch auf das GNR, da werden wir uns bestimmt mal über den Weg laufen!“
Anastasia (Klasse 9, Schülerin des EG): „Persönlich finde ich es einzigartig und aufregend zugleich, einen Brieffreund zu haben. Es ist ganz anders als über soziale Medien zu kommunizieren und viel schneller und interessanter, als ich es mir vorgestellt habe.“
Elvan (Klasse 9, Schülerin am EG): „Man lernt neue und nette Menschen kennen und dies durch die altmodisch schöne Art mit Briefen! Wenn die Pandemie etwas nachlässt, dann könnte man sich auch treffen (auch vielleicht als Gruppe) und die jeweiligen Städte sich vorstellen lassen. Ich habe nichts Negatives auszusprechen. Jedoch fällt mir das Warten auf die Briefe schwer, doch das gehört nun mal dazu!“