Das GNR erprobt das Wählen bei Juniorwahl

Die Schülerinnen und Schüler aus insgesamt fünf Stufen – von Stufe 8 bis zur Q2 – hatten bei uns am Donnerstag und Freitag die Möglichkeit, die Bundestagswahl zu erproben. Das GNR nimmt nach der Europawahl 2019 aktuell zum zweiten Mal am größten Projekt zur politischen Bildung in Deutschland teil: der Juniorwahl.

Dabei simulieren die Schülerinnen und Schüler den Wahlvorgang zur Bundestagswahl: mit Wahllokal, originalgetreuem Material wie vorher verteilten Wahlbenachrichtigungen, Wählerverzeichnis, Stimmzetteln, die exakt dem Stimmzettel des Wahlkreises 131/ Gütersloh I entsprechen, Wahlkabine und Wahlurne. Die wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler beschäftigten sich im Vorfeld ausführlich mit ihren Fachlehrerinnen und -lehrern vor allem in den Fächern Wirtschaft- Politik (Sek I) und Sozialwissenschaften (Sek II) mit dem Bundestag, den Parteien und ihren Wahlprogrammen und dem Wahlsystem. Die Stufe Q2 hatte zudem Ende August die Möglichkeit, in einer zweistündigen Online- Podiumsdiskussion mit fünf Direktkanditatinnen und -kandidaten aus dem regionalen Wahlkreis in den Austausch zu treten und diesen Fragen zu den zuvor ausgewählten Themenbereichen wie z.B. Klimawandel stellen.

Dass die wahlberechtigten Schülerinnen und Schüler auf die Wahl gut vorbereitet waren, zeigten letzte Gespräche kurz vor dem Wahllokal z.B. über die genaue Ausrichtung der Europa-Politik von Partei xy im Gegensatz zur Partei z. Auch der Unterschied zwischen Erst- und Zweitstimme bereitete keine Probleme mehr. Gerade das ist ein Ziel des Projektes, sich ernsthaft – weil es praktische Auswirkungen hat und man eine Verantwortung im Wahlvorgang spürt – mit den Tiefen des Wahlsystems (Was waren noch gleich Überhangmandate? Ausgleichsmandate?) und den Wahlprogrammen zu beschäftigen. Auch vor den von den Sowi-Zusatzkursen der Stufe Q2 gestalteten Informationswänden zu Wahlsystem und Wahlprogrammen blieben in der letzten Woche zahlreiche Schülerinnen und Schüler stehen, diskutierten und beratschlagten sich untereinander.

„Genau dieses Interesse an der Auseinandersetzung mit den Parteien und dem Wahlablauf wollten wir durch die zweite Teilnahme an diesem Projekt in Gang setzen“, so Christiane Urban, die zusammen mit ihren Kollegen Sarah Finkeldei und Simon Kuhlmann (alle drei aus der Politik-/Sowi-Fachschaft) die Juniorwahl am GNR organisiert hat. „Und dabei wollen wir sehr handlungsorientiert das Wählen als wichtiges Demokratieelement erfahrbar machen und in allen Schritten praktisch durchführen und eventuelle Hemmungen abbauen“, so Urban weiter.

Wenn man die Schülerinnen und Schüler an beiden Wahltagen mit ihren Wahlbenachrichtigungen im Schulgebäude beobachtete und sie mit Ernsthaftigkeit zur Wahl gehen sah, lässt sich vermuten, dass dies in zahlreichen Bereichen gelungen ist. „Man kennt jetzt den Ablauf, man ist jetzt vorbereiteter auf die Wahlen in unserer Zukunft“, formulierte es Svenja, Schülerin der Q2 nach ihrer Wahl. Ihre Mitschülerin Julia pflichtete ihr mit Blick auf die Altersstruktur bei: „Durch die Juniorwahl beschäftigt man sich viel mit den Parteien und Programmen. Es ist ja auch interessant vor dem Hintergrund, dass die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 immer wieder in die Diskussion ist. Vielleicht ist es auch aufschlussreich für die Parteien, diese Wahlergebnisse in unserer Altersstufe zu erfahren und zu analysieren.“

Insgesamt engagierten sich 23 Schülerinnen und Schüler aus den Sowi Kursen der EF als Wahlhelfer und sorgten mit hoher Einsatzfreude und Selbstständigkeit für einen gelungenen Wahlablauf in dem für insgesamt 12 Stunden geöffneten Wahllokal, in das – passend zum Hygienekonzept unter Pandemiebedingungen – die Stufen klassen- und kursweise begleitet von den jeweiligen Fachlehrerinnen und Fachlehrern zum Wählen kamen.  

Viele Schülerinnen und Schüler zeigten sich äußerst gespannt auf das Wahlergebnis der eigenen Schule, was am Wahlsonntag selbst um 18h veröffentlicht werden durfte und in dieser Woche mit Sicherheit in einigen Unterrichtsstunden thematisiert und analysiert werden wird.

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