“Seit Neustem finden die Schüler auch Bio-Produkte bei uns” – Interview mit dem Mensateam

Wir von der Homepage AG haben ein Interview mit Frau Laumeier und Frau Herrmann geführt. Die beiden leiten im Auftrag des Fördervereins des Gymnasiums die Mensa und Cafeteria, Frau Herrmann seit der Gründung im Jahr 2000.

Hintergrund zur Mensa und Cafeteria: Aus einer Elterninitiative entstand eine Cafeteria, die die Pausenverpflegung vom Hausmeister übernommen hat. Mittags wurden die Kinder der Übermittagsbetreuung mit warmen Mittagessen versorgt. Über die Jahre veränderte sich die Schulsituation. Aus einem nicht gebundenen Ganztag entwickelte sich der gebundene Ganztag. Es mussten immer mehr Schüler mit Mittagessen versorgt werden. Zeitweise bekamen 250 Schüler an drei Stellen (GNR-Café, Cafeteria und Pausenhalle, sowie einem Klassenraum) ihr in der Cafeteria-Küche unter engsten Bedingungen zubereitetes Mittagessen. Dann mit dem Neubau der Mensa und der Mensaküche konnten wir das Mittagessen immer professioneller aufbauen und den Preis von 3€/Essen über die ganzen Jahre halten. In der Cafeteria und Mensa arbeiten mittlerweile 21 Frauen, um die Schüler rundum zu versorgen.

Homepage AG: Was ist Ihre Hauptaufgabe in der Mensa?

Antwort: In Zusammenarbeit mit Frau Herrmann machen wir die „Hintergrundarbeit“. Wir bezahlen Rechnungen, kümmern uns um die Abo-Pflege, d.h. Neuanmeldungen, Änderungen und Kündigungen gehen bei uns ein und werden im Bankprogramm und im Mensaprogramm geändert. Wir gleichen Preise ab und unterstützen die Frauen, die in der Küche tätig sind, bei der Organisation. Die Speisepläne stellen wir online. Wir suchen Fortbildungen und interessante Veranstaltungen, wie Hausmessen, für die Mitarbeiterinnen heraus, damit wir immer auf dem aktuellen Stand der Möglichkeiten sind und natürlich auch neue Ideen bekommen. Wir kümmern uns um neue Produkte und Lieferanten und um das jährlich stattfindende Kochevent (siehe Bericht zum Sternekoch-Event November 2018)…. Alles, damit wir den Kindern ein gesundes und ausgewogenes Mittagessen bieten können, dass ihnen schmeckt.

Wie viele Mitarbeiterinnen gibt es und welche Ausbildung haben diese?

Es gibt neun Mitarbeiterinnen in der Mensa, von denen die meisten selbst mal Mütter von Gymnasiasten waren. Die Frauen haben keine spezifische Ausbildung in der Hauswirtschaft oder als Köchin. Sie haben sich mit der Zeit in diese Themen sehr gut eingearbeitet und vertrauen auf ihre Fähigkeiten. Oft sind es die Rezepte, die die Frauen von zu Hause mitbringen, die bei den Schülern am besten ankommen.
Die Ausnahme bildet Frau Frenz als Ökotrophologin. Sie betreut die Kinder mit den Lebensmittelunverträglichkeiten.

Wie viele Mensa Abonnenten gibt es und gibt es Unterschiede zwischen den Tagen?

Wir haben ca. 550 Abonnenten, die mindestens einmal in zwei Wochen bei uns essen. In diesem Schuljahr ist die A-Woche besonders stark. Aber zum Halbjahr ändert sich die Essenanzahl pro Essenstag bereits wieder. Auch hier sind Unterschiede zwischen den einzelnen Wochentagen zu merken. Es gibt Tage, da gehen 400 Essen über die Theke und an anderen Tagen sind es 600.

Wie viele Gäste kommen noch mit Chip/Barzahlung dazu?

Das hängt sehr stark vom Angebot an den einzelnen Tagen ab. Haben wir besondere Sachen wie Lahmacun oder Currywurst im Angebot, sind es schon mal 40 Spontanesser. Im Durchschnitt werden es so um die 15 sein.

Was ist Ihnen bei den Lebensmitteln wichtig, die Sie verwenden? Kaufen Sie auch Bio-Lebensmittel ein?

Uns ist die Auswahl der Lebensmittel sehr wichtig. Wir achten darauf, qualitativ hochwertige Produkte zu bekommen, die regional produziert werden. Dies ist sicherlich nicht immer möglich, da wir auch einen Abo-Preis von 3€/Essen halten müssen. Seit Neustem finden die Schüler auch Bio-Produkte bei uns. Wir versuchen regelmäßig Nachtisch von einem Bioland Produzenten anzubieten.

Worauf achten Sie beim Kochen in der Großküche?

Als erstes ist uns die Hygiene sehr wichtig. Wir werden regelmäßig wie alle lebensmittelverarbeitende Betriebe vom Gesundheitsamt kontrolliert und sind sehr stolz, dass wir über die Jahre einen sehr hohen Standard halten können. Dies ist nur über Mitarbeiterschulungen und -fortbildungen sowie eine ausführliche Dokumentation möglich.
Als zweites ist uns frisches Essen sehr wichtig. Wir möchten den Schülern auf den Punkt zubereitetes Essen anbieten, das keine langen Warmhaltezeiten und den damit verbundenen Verfall der Nährstoffe und Vitamine hat. Aus diesem Grund probieren wir ständig neue Zubereitungsarbeiten aus. Hier konnte uns Stefan Marquard (s.o.) wertvolle Tipps geben, die wir angepasst an unsere Situation versuchen umzusetzen.
Und der dritte Punkt ist die Lebensmittelverschwendung. Unsere Schüler wissen, dass sie immer wieder Essen nachholen können und so erst mal mit kleineren oder halben Portionen starten. Mit diesem Konzept sind die meisten zurückgebrachten Teller „blankgeputzt“ und wir müssen nur einen minimalen Anteil an bereits ausgegebenen Lebensmitteln entsorgen. Ein großes Lob an unsere Schüler, dass sie ihren Hunger so gut einschätzen können.

Was ist die Idee hinter dem Mensa-Dienst?

Der Mensa-Dienst ist für uns eine große Unterstützung dabei, einen reibungslosen Ablauf in der Essenszeit zu ermöglichen. Würden die Schüler nicht die Aufgaben übernehmen, müsste die Mensa mehr Personal einstellen. Dies würde sich sicherlich auf den Essenspreis auswirken.
Außerdem haben die Schüler so die Möglichkeit, auch kleine Einblicke in die Arbeit und Abläufe des Mensapersonals zubekommen.

Sind Sie zufrieden mit Ihrem Job?

Uns macht die Arbeit sehr viel Spaß. Die Kolleginnen bilden ein tolles Team und die Herausforderungen sind immer wieder spannend. Außerdem freut es uns, wenn die Schüler Spaß an unserem Essen haben.

Das könnte Sie auch interessieren …