Sehr engagierter Abiturjahrgang mit 117 Absolventen verabschiedet

Es war dann plötzlich doch möglich geworden: Die 117 AbiturientInnen des Jahrgangs 2021 konnten persönlich ihre Reifezeugnisse entgegennehmen: in einer Veranstaltung unter freiem Himmel. Passend zum Abiturmotto „Wir verlassen die Manege“ fand die „letzte große Zirkusveranstaltung“ unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzeptes auf dem Schützenplatz Rietberg statt. „Wer, wenn nicht Sie – die unter diesen Bedingungen die Qualifikationsphase durchschritten und das Abitur abgelegt haben – kann stolz sein?“, so Schulleiter Matthias Stolper. In dem Jahrgang mit 69 Abiturientinnen und 48 Abiturienten wurde 40-Mal eine Eins vor dem Komma erreicht und ein Gesamtnotendurchschnitt von 2,28 erzielt. „Ein besonderer Jahrgang: Sie haben bewiesen, dass Sie nicht nur den Lernstoff beherrschen, sondern auch das Lernen in Distanz“, stellte Oberstufenleiter André Bittner heraus.

Bürgermeister Andreas Sunder sprach in seiner Rede mit Blick auf den Großteil der Qualifikationsphase dieses Jahrgangs von einer „Zeit, in der ein gewöhnliches Schulleben und gewöhnlicher Unterricht wie `Science fiction` klingt“. Neben den Abiturienten habe auch die Schulleitung und das Kollegium des GNR bei der Gestaltung des Schullebens unter den ständig wechselnden Bedingungen der Pandemielage eine „herausragende Leistung gezeigt“. Sunder zeigte sich zuversichtlich mit Blick auf die Zukunft der AbsolventInnen: „Was soll euch in der Zukunft noch schocken? Ihr seid krisenfest und habt Durchhaltevermögen gezeigt“ und gab ihnen mit auf den Weg: „Bleibt flexibel, es gibt immer einen Plan B – man muss ihn nur schmieden.“

Die Vertreterinnen der Elternschaft, Stefanie Mahnke und Anke Norden, zeigten sich zuversichtlich, dass man sich an diesen Jahrgang noch lange erinnern wird – und eben „nicht unter dem Stempel `Corona- Jahrgang`“. Sie erinnerten an besondere Aktionen des Jahrgangs wie die große Tannenbaumaktion im letzten Dezember. „Ihr habt bewiesen, dass ihr perfekte Krisenmanager seid“, schlossen Mahnke und Norden ihre Rede.

Auch die beiden Jahrgangsstufenleiterinnen Sabine Ringel und Waltraud Salmen- Reinsch blickten optimistisch in die Vergangenheit und Zukunft „ihres“ Jahrgangs: „Ihr habt immer das beste aus den Umständen gemacht und dann noch Kraft gefunden, euch für andere zu engagieren: in der SV oder beim Seniorenprojekt der Eule, um das so lange wie möglich noch aufrecht zu erhalten“. Mit Blick auf die Zukunft der AbiturientInnen machten sie sich keine Sorgen: „Die Gesellschaft kann mit Herausforderungen umgehen und ihr könnt einmal Teil der Lösung sein – Einsatzfreude habt ihr bereits bewiesen“.

Die Jahrgangsstufensprecher Neele Pohl und Felix Pickenäcker, deren Engagement auch bei der Planung dieser Zeugnisübergabe herausragend war, blickten im Anschluss auf ihre gemeinsame Zeit als Stufe zurück – auf gemeinsame Fahrten, Wandertage und Erlebnisse.

Schulleiter Matthias Stolper griff die besonderen Leistungen des Jahrgangs auf – längst nicht nur der herausragende Abiturdurchschnitt sondern auch die in diesen Zeiten benötigten und gezeigten Kompetenzen wie „Gelassenheit, Solidarität, Zuversicht, Improvisation, Offenheit“. Die Fähigkeiten Solidarität und Zuversicht stellte Stolper im Folgenden in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft besonders heraus. Solidarität als „treibender Motor einer Gesellschaft, die von Humanismus und Pluralität geprägt ist – gesellschaftliche Werte, die auch unabhängig von globalen Krisen entscheidend sind“. Die Bedeutung der Zuversicht betonte der Schulleiter mit Blick auf den Dichter Friedrich Hölderlin: „Wo Gefahr ist, wächst auch das Rettende“. Er richtete an die AbiturientInnen: „Behalten Sie Ihren Optimismus, mischen Sie sich mit wachen Augen ein. So eine gezwungene Zäsur in der Welt kann Ihnen auch die Chance geben, etwas zu finden, was sie gar nicht gesucht haben und Lösungen zu sehen, die sonst unentdeckt blieben“.   

Unter anhaltendem Applaus der Menge auf dem Schützenplatz wurde dann in der letzten Stunde der Veranstaltung jedem der AbiturientInnen einzeln – passend zum Hygienekonzept – das Zeugnis verliehen. Nach der Vergabe der Abiturzeugnisse kam es zum Abschluss zu weiteren Auszeichnungen. Die drei Jahrgangsbesten Wiebke Setter (1,0), Julius Ehlebracht (1,1) und Pia Wimmelbücker (1,2) wurden ausgezeichnet. Beste im Bildungsgang Realschule-Gymnasium wurde Lea Born. Für ihre besonderen Leistungen im Abitur wurde Nehime Mustafa geehrt, sie migrierte erst vor wenigen Jahren komplett ohne Deutschkenntnisse nach Deutschland und hat nun bereits das Abitur abgelegt. Für hervorragende Leistungen in dem jeweiligen Fach wurden geehrt: Julius Ehlebracht (Physik), Wiebke Setter (Mathe), Luca Meiertokrax (Philosophie), Philippka von Manstein (Deutsch) sowie Madlen Schall und Henri Lütkehellweg (katholische Religion). Der Social Award für soziales Engagement ging an Melinda Hamschmidt, Anne Merschpeitz und Celina Vöcking.  Für ihr besonderes Engagement für die Jahrgangsstufe in ihrer Funktion als Stufensprecher wurden Felix Pickenäcker, Neele Pohl und Linda Kammermann ausgezeichnet.

Unseren herzlichen Glückwunsch zum bestandenenen Abitur!

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