Abschiedsreden auf Französisch

Über 20 Jahre hat die Französisch- und Englischlehrerin Marita Thurmann am GNR unterrichtet und wurde nun zum Ende des ersten Halbjahres in den Ruhestand verabschiedet. In ihrer letzten Schulwoche hatten sich ihre Klassen schon Aktionen wie Abschiedsreden auf Französisch, ein eigens gedrehtes Video usw. einfallen lassen. Am Tag der Zeugnisvergabe hat dann auch das Lehrerkollegium in einer humorvollen und zuweilen auch emotionalen Runde die langjährige Kollegin gefeiert – denn “wir wollen nicht den Abschied feiern, sondern dich feiern” hieß es in einer Rede von einem Englisch-Kollegen.

Die Homepage AG konnte Frau Thurmann noch schnell ein paar Fragen stellen:

HP AG: Wie lange sind Sie insgesamt Lehrerin und wie lange davon am GNR?

Frau Thurmann: Seit 1979, damals in Hagen/ Westfalen, dann habe ich einige Jahre meine drei Kinder erzogen und bin 1998 ans GNR gekommen, also habe ich über 20 Jahre an dieser Schule unterrichtet.

Ist eines Ihrer Fächer Ihr „Lieblingsfach“? Warum?

Ursprünglich war Französisch (schon zu meiner eigenen Schulzeit) mein absolutes Lieblingsfach, auch durch viele nette Freundschaften und rege Brieffreundschaften am Atlantik. In meiner Zeit als Lehrerin hat sich das etwas geändert, nicht zuletzt dadurch, dass den SchülerInnen in Englisch mehr Erfolge gelingen und man in der Oberstufe viele tolle Themen auf gutem Niveau bearbeiten kann.

Was war Ihnen „neben“ dem Unterricht wichtig und warum? (z.B. in Ihrer Funktion als Gleichstellungsbeauftragte, bei der Organisation von Fahrten usw.)

In erster Linie ging es mir immer um eine gute, vertrauensvolle Beziehung zu meinen Klassen/ Kursen, um Freude an den Sprachen, Interesse an den Ländern zu wecken, Begeisterung für deren Besuche (Ribérac und die englische Südküste), wo man dann erkennt, wie toll es ist, das Erlernte anwenden zu können. Andere Länder kennenzulernen, andere Sitten und Kulturen zu respektieren, Toleranz auszuüben, das ist mir sehr wichtig.
Meinen Glauben als Gleichstellungsbeauftragte an die “Frauen-Power” sehe ich am GNR auf einem hervorragenden Weg, viele Gender-Fragen haben sich bei uns glücklicherweise erledigt! Aber Ermutigung im Hinblick auf die Berufswahl ist nach wie vor ein wichtiger Aspekt.

Was werden Sie am meisten vermissen am Lehrer-Sein und am GNR?

Ich bin sehr, sehr gerne im regen Austausch gewesen mit jungen Menschen und liebenswerten KollegInnen, das werde ich außerordentlich vermissen. Meine Liebe zu den Sprachen “rüberkommen” zu lassen und die oft interessanten Inhalte weiterzugeben, war mir ein großes Anliegen – jetzt muss ich das anders ausleben.

Was war Ihr schönstes Erlebnis am GNR?

Die Antwort zu finden ist nicht einfach, denn es gab so viele Highlights. So waren es die Momente, wo man jungen Menschen, die man lange selbst unterrichtet hatte, im Abi eine Eins oder gar eine Eins plus attestieren durfte. Oder wenn ehemalige Schüler zurückkamen, um sich zu bedanken für das, was man ihnen mit auf den Weg gegeben hatte.
Und natürlich war es für mich ein schöner Tag, als ich nach einer doch recht langen Erziehungszeit meine Urkunde zur Beamtin auf Lebenszeit in Händen hielt – genauso wie jetzt die Entlassurkunde, wo man selbst das Gefühl hat, einiges bewegt zu haben.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft/ Pensionierung?

Nachdem ich bereits ein neues Wohnzimmer aus meinem Arbeitszimmer gemacht habe, muss ich erst einmal in einer neuen Lebensphase ankommen. Ich werde mit meinem Mann und unseren E-Bikes viele Touren, Fahrten mit unseren Freunden unternehmen, viel lesen, den Garten genießen und mich an ein entschleunigste Leben gewöhnen, wo auch kleine, schöne Momente und Dinge genossen werden können, man nicht immer einen festen Plan haben und Disziplin walten lassen muss. Darauf freue ich mich!

Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt und alles Gute für die Zukunft!

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