Überwältigende Mehrheit der Eltern für Tablet-Einführung in der EF ab 2017/18

An zwei Abenden waren die Eltern der Stufen 5 bis 9 eingeladen, sich ein Bild vom Tablet- Projekt zu machen und eine wichtige Entscheidung zur Weiterführung zu treffen. Am Ende der Veranstaltungen und bei der auch möglichen Briefwahl waren die Eltern aufgerufen, für oder gegen die Einführung des Tablets in der künftigen EF und damit auf lange Sicht in der kompletten Oberstufe zu stimmen. In einem sehr eindeutigen Ergebnis stimmten 91 Prozent der Befragten für diese Einführung, bei einer Gesamtwahlbeteiligung von 84%. 

Schulleiter Matthias Stolper erläuterte zu Beginn in der Aula die Genese des Tablet- Projekts am GNR, dessen Weiterführung er von dem ehemaligen Schulleiter Peter Esser übernommen hatte. Esser hatte sich im Rahmen eines Pilotprojektes ab 2014 für die Einführung der ersten Tabletklassen –  wissenschaftlich begleitet von der Universität Paderborn –  engagiert. Ganz im Trend landes- und bundespolitischer Initiativen zur „Bildung im digitalen Zeitalter“ liegt das GNR mit seinen mittlerweile insgesamt 6 Tabletklassen in der Sekundarstufe I.

2016 entstand dann am GNR in der engagierten LehrerInnen-Tabletgruppe unter der Leitung von Christian Michalke die Idee, das Tabletprojekt in die Sekundarstufe II zu verlagern: mit einer flächendeckenden Einführung des Tablets ab der Stufe EF. „Wir freuen uns, wenn wir auch durch den Einsatz von Tablets in der Oberstufe die Kompetenzen vermitteln können, die Ihren Kindern den Übergang in Studium und Beruf vereinfachen“, erklärte Stolper. Die Stufe EF bietet sich außerdem dahingehend an, dass hier jeder Schüler für den Matheunterricht einen Grafiktaschenrechner anschaffen muss, der dann durch das Tablet zudem komplett ersetzt werden kann. Es soll das Konzept „bring your own device“ angewandt werden – kein zentraler Kauf des Tablets, sondern jeder Schüler kann ein eigenes Tabletmodell, egal welcher Marke, mitbringen. Am GNR ist jeder Raum mit einem Beamer und durch Sponsoren auch mit einem Dongle für alle unterschiedlichen Tabletmodelle ausgestattet.

Zur Kompetenz der Lehrkräfte im Tablet- Umgang verwies Stolper auf zwei ganztätige Fortbildungen des kompletten GNR- Kollegiums im Oktober 2016 und Februar 2017. „Manche KollegInnen sind nahezu euphorisch, alle aber sicher im Umgang mit dem Tablet in Lehrerhand“, so Stolper. Stolper zitierte an verschiedenen Stellen des Vortrages wichtige Seiten des über 40-seitigen Tablet- Konzepts am GNR, das im Vorfeld der Veranstaltung allen Eltern zugänglich gemacht wurde.

Im Anschluss an die Aulaveranstaltung hatten die Eltern dann die Gelegenheit, sich bei insgesamt ca. 80 engagierten Tabletklassen- SchülerInnen in 16 Klassenräumen den konkreten Tablet- Einsatz in den exemplarischen Fächern Deutsch, Mathe, Englisch und Kunst zeigen zu lassen. „Fragen Sie die SchülerInnen aus. Bilden Sie sich eine umfassende Meinung, wir wollen nichts über Ihre Köpfe hinweg entscheiden“, so Stolper. Hier wurden Nachfragen nach dem möglichen Mehrwert des Tablets von den SchülerInnen praxisnah und überzeugend beantwortet.

Ein kleiner Teil der 80 Tabletklassen- SchülerInnen, hinten v.l.: Leonie 8a, Sarah 8c, Nina 8c, Leonie 8c, Wiebke 8c, Josephine 8c, Irem 7b, Manon 7b, Büsra 7b; vorne v.l.: Vanessa 8c, Lisa 7b, Tuge 7b, Charlott 7b, Selina 8a, Johanna 8a

Es konnte veranschaulicht werden, dass der Einsatz von Tablets die Lernorganisation und die bisherigen Möglichkeiten der Beschaffung sowie Visualisierung der Informationen erleichtern kann. Durch das Tablet in Schülerhand kann verstärkt im eigenen Tempo und Modus gelernt werden, gleichzeitig aber auch, z.B. durch freie Wahl des Lernortes, eine Zusammenarbeit mit Mitschülern erfolgen. Mit Hilfe interaktiver Programme und fachspezifischer Apps, die von den SchülerInnen gezeigt wurden, kann selbstgesteuertes Lernen stattfinden. Gleichzeitig kann in diesem zeitgemäßen Medienkonzept beim Tablet-Einsatz auch eine kritische Bewertung von Inhalten und ein gezieltes Auswählen innerhalb der Informationsfülle geschult werden.

Im Foyer wurde außerdem der von der Q2- Schülerin Antonia Wrusch gedrehte Film über das Tablet- Projekt vorgeführt, der auch diese Einsatzmöglichkeiten im konkreten Unterricht zeigte.

Weitere Fragen konnten die Eltern in dieser Phase an Informationsständen im Foyer klären: an dem Schülerstand zum allgemeinen Unterrichtseinsatz, an den Ständen der Lehrer-Tablet- Gruppe zur Finanzierung, zu technischen Fragen und zum methodisch- didaktischen Konzept. Außerdem gab es am Stand der GNR- Sozialarbeiterin Nicole Weitekemper Informationen zur Medienerziehung. An dem Schülerstand beantworteten zwei Schüler aus der Tabletklasse 8c grundlegende Fragen zum Unterrichtseinsatz in allen Fächern. Mathelehrer stellten anschaulich anhand von Beispielen die Vorteile des Tablets gegenüber dem Grafiktaschenrechner heraus. Am Mathematikstand und an einem weiteren Probierstand konnte das Tablet selbst erprobt werden.

Im abschließenden Plenum erläuterte Schulleiter Stolper das umfangreiche Konzept des GNR, um schon in der Sekundarstufe I alle SchülerInnen am Mehrwert des Unterrichts mit dem Tablet teilhaben zu lassen. Es wird Angebote im AG- Bereich, im Rahmen von Methodentagen und bestimmte fachgebundene Sequenzen im Unterricht mit Leihtablets der Schule geben.

Insgesamt konnte so den anwesenden Eltern vermittelt werden, dass das Tablet in verschiedenen Kontexten als unterstützendes digitales Medium einen Mehrwert im Lernprozess darstellen kann.

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