Neue Freunde, neue Erfahrung – Unsere Zeit in Tschechien
Neue Begegnungen, spannende Ideen und Neugierde – all das prägte die deutsch-tschechische Jugendbegegnung unter dem Projekttitel „Your Voice, Your Choice“. Mitte September reisten 16 Neuntklässler vom GNR zu einer Begegnung mit 16 Jugendlichen in Staré Město, um eine Woche lang in Tschechien gemeinsam zu lernen, zu diskutieren und neue Perspektiven zu entdecken. Organisiert vom Droste-Haus in Verl ging damit unser europäisches Projekt mit Tschechien in die nächste Runde. Begleitet wurde diese Gruppe aus Rietberg von Iva Potrebova vom Droste- Haus und von der Lehrerin Silke Dietrich.
Schon zu Beginn war vor Ort der Teamgeist spürbar – bei Kennenlernspielen, gemeinsamen Mahlzeiten und spannenden Gesprächen wurde aus einer 32-köpfigen Gruppe schnell ein echtes Team. Im Verlauf der Woche standen kreative Workshops, Diskussionen und natürlich Ausflüge – von Rathausbesuchen bis hin zu Städtetrips – an. Vieles unter dem Zeichen des Projekttitels – und damit zu den Beteiligungsmöglichkeiten und Mitspracherechten Jugendlicher auf politischen Ebenen.
Aber lest selbst/lesen Sie selbst, was die TeilnehmerInnen alles erlebt haben: Sie berichten uns hier selbst von ihrer Reise in das europäische Nachbarland.
Montag, 15.09.2025
Nach unserer rund zwölfstündigen Busfahrt kamen wir am Sonntagabend gut in Tschechien an und verbrachten unsere erste Nacht in den Gastfamilien. Heute startete dann unser erster offizieller Tag des Austauschprogramms.
Am Morgen trafen wir uns im Klubko, einem Familien- und Jugendzentrum, das eng mit dem Droste-Haus in Verl zusammenarbeitet. Unser Programm begann um 9:00 Uhr. Zunächst saßen wir gemeinsam im Kreis und spielten verschiedene Kennenlernspiele, um uns besser kennenzulernen. Anschließend gestalteten wir unsere Namen als Graffiti-Schriftzüge, die am Ende zu einem großen Gemeinschaftsbild zusammengesetzt wurden.
Nach den Spielen gingen wir in die Schulmensa zum Mittagessen. Typisch für Tschechien gab es zunächst eine Suppe, anschließend wahlweise Gulasch oder Nudeln. Danach erhielten wir eine Schulführung: Die Schule ist groß, farbenfroh und vermittelt eine sehr angenehme Atmosphäre. Uns fiel auf, dass die Schülerinnen und Schüler dort meist Hallenschuhe tragen und bequeme Kleidung bevorzugen – und auch das Schulsystem unterscheidet sich deutlich von dem an unserem Gymnasium.
Zum Abschluss des Tagesprogramms hielten tschechische Schülerinnen und Schüler eine englischsprachige Präsentation mit interessanten Informationen über ihr Land. Gegen 16:00 Uhr endete das offizielle Programm. Den Abend verbrachten wir gemeinsam als Gruppe, bevor wir wieder in unsere Gastfamilien zurückkehrten.
Ein spannender und schöner Start in unsere Austausch-Woche!
(Von Emily und Emma)

Dienstag
Am Morgen starteten wir den Tag mit verschiedenen Teambuilding-Spielen, durch die wir uns besser kennenlernen und unsere Zusammenarbeit stärken konnten. Nachdem wir die Aufgaben erfolgreich gemeistert hatten, besuchten wir den Bürgermeister, der uns herzlich empfing – sogar kleine Geschenke wurden verteilt.
Zum Mittagessen ging es in das extra für uns reservierte Restaurant „Salaška“. Als Vorspeise gab es Zwiebelsuppe, gefolgt von Schnitzel mit Kartoffeln als Hauptgericht. Dabei merkten wir deutlich, dass in Tschechien etwas anders gekocht wird als in Deutschland – aber es hat uns allen sehr gut geschmeckt.
Nach dem Essen besichtigten wir den Aussichtsturm von Velká Javorina. Zur Belohnung für den Aufstieg spendierte man uns anschließend ein leckeres Eis.
Am Nachmittag, zum Abschluss des Tagesprogramms, wurden wir – wie jeden Tag – gefragt, wie es uns geht und ob alles in Ordnung ist.
(Von Leona und Linda)


Mittwoch
Heute sind wir mit dem Zug nach Olomouc, einer tollen Studentenstadt, gefahren.
Zu Beginn machten wir mithilfe einer App eine Stadtrallye, bei der wir viele spannende Orte und Sehenswürdigkeiten entdecken konnten. Das Ziel der Rallye war das Wissenschaftsmuseum, wo wir an einem Workshop zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) teilnahmen.
Dort erhielten wir zunächst eine Einführung in das Thema und durften anschließend auf Tablets eigene KI-generierte Bilder erstellen. Außerdem setzten wir uns kritisch mit den Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz auseinander. Der Workshop war sehr interessant, und wir haben dabei viel Neues gelernt.
Nach der Schulung hatten wir Freizeit in der Stadt und konnten in kleinen Gruppen unsere Zeit gestalten. Zum Abschluss fuhren wir mit der Straßenbahn zurück zum Bahnhof und von dort aus wieder zu unseren Gastfamilien. Es war ein toller Tag!
(von Nala, Antonia, Doreen, Inga)



Donnerstag
Zu Beginn des Tages hörten wir eine Präsentation zum Projektthema „Your Voice – Your Choice“. Dabei wurde uns deutlich, wie viel Mitbestimmungsmöglichkeiten man auch als Jugendliche oder Jugendlicher hat – oft mehr, als man zunächst denkt.
Im Anschluss bekamen wir die Aufgabe, aus Holzstäbchen, Klebeband und einigen Blättern Papier einen möglichst hohen Turm zu bauen. Ziel war es, einen höheren Turm zu bauen als die anderen Gruppen. Nach der „Siegerehrung“ gab es zur Stärkung Pizza für alle!


Für die letzte Projektaufgabe der Woche teilten wir uns in Vierergruppen auf. Jede Gruppe arbeitete an einem selbstgewählten Thema, das sich mit alltäglichen Problemen und möglichen Lösungen befasste – zum Beispiel „saubere Schulklos“, „neue Einkaufszentren“ oder „Europatickets für die Bahn“.
In der Planung sollten wir fünf zentrale Aspekte berücksichtigen, etwa welche Personen oder Institutionen man für die Umsetzung benötigen würde. Gegen 15 Uhr endete der Projekttag, und viele nutzten den Nachmittag, um sich zu treffen, zu backen oder gemeinsam Ausflüge zu unternehmen.
(von Sonja, Stefanie, Marie, Emma)
Freitag
Am Vormittag haben wir unsere Projekte vom Vortag fertiggestellt und anschließend den anderen Gruppen präsentiert. Danach drehten wir kurze Werbevideos zu unseren Projekten.
Den Nachmittag verbrachten einige von uns mit ihren Gastfamilien, andere trafen sich mit den Austauschpartnerinnen und -Partnern. Meine Austauschpartnerin und ich haben an diesem Nachmittag amerikanische Kekse namens Chocolate Crinkles für den Abschlussabend gebacken. Diese Kekse bestehen aus einem schokoladigen, weichen Teig, der an Brownies erinnert. Vor dem Backen werden die Teigkugeln in Puderzucker gewälzt, und während des Backens reißt die Oberfläche auf – so entsteht das typische Muster.
So sah das Ergebnis aus:

Am Abend fand schließlich der Abschlussabend statt, zu dem jeder etwas zu essen mitbrachte. Während des Abends wurden die am Vormittag entstandenen Videos gezeigt. Danach spielten wir ein Quiz, bei dem die tschechischen Schülerinnen und Schüler mithilfe farbiger Karten Fragen zu Deutschland beantworten mussten. Im Anschluss führten wir den zuvor einstudierten Tanz auf – alle gemeinsam. Die Stimmung war danach so ausgelassen, dass wir spontan beschlossen, Karaoke zu singen. Es wurden Lieder wie Dancing Queen von ABBA, Call Me Maybe von Carly Rae Jepsen und sogar Let It Go aus Die Eiskönigin gesungen.
Leider ging der Abend viel zu schnell vorbei – doch er ist unvergesslich.
(Von Cecile)
Samstag
Am Samstag stand der letzte Tag des Austauschs an – der sogenannte Familientag. Viele der Jugendlichen verbrachten den Tag gemeinsam als Gruppe und besuchten den Kovozoo, einen außergewöhnlichen Zoo, in dem die Tiere vollständig aus Schrottteilen gefertigt sind. Andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer unternahmen mit ihren Gastfamilien eigene Ausflüge und besichtigten verschiedene Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Staré Město. Einige trennten sich nach dem Besuch im Kovozoo von der Gruppe, um noch in eine Trampolinhalle zu gehen oder ein Fußballspiel anzuschauen. Der Rest verbrachte den Tag gemütlich in der Stadt von Staré Město. Am Abend hieß es dann: „Party für alle!“ Um 18:00 Uhr trafen wir uns im Klubko, wo gemeinsam gefeiert wurde. An diesem letzten Abend wuchs die Gemeinschaft noch einmal besonders zusammen, und die Stimmung war großartig.
Leider war dies auch der Abschiedsabend, denn am nächsten Tag stand die rund zwölfstündige Rückfahrt nach Rietberg bevor. Der Abschied von den Gastfamilien fiel allen sichtlich schwer – doch die Freude auf ein Wiedersehen im Juni 2026 machte den Abschied ein wenig leichter.
Ein schöner und emotionaler Abschluss einer unvergesslichen Woche!
(Von Mattis, Simon, Claas)
Die Begegnung ist gefördert von Erasmus+









