Großer und engagierter Abiturjahrgang mit 162 Absolventen verabschiedet

Die 105 Abiturientinnen und 57 Abiturienten des Jahrgangs 2019 haben in einer feierlichen Veranstaltung ihre Reifezeugnisse aus den Händen von Schulleiter Matthias Stolper und Oberstufenleiter André Bittner erhalten. „Sie können zu Recht stolz und zufrieden sein“, so Schulleiter Stolper. 50- Mal wurde eine Eins vor dem Komma erreicht und ein Gesamtnotendurchschnitt von 2,3 erzielt. „Ein besonderer Jahrgang, längst nicht nur aufgrund seiner enormen Größe“, stellte Oberstufenleiter André Bittner gleich zu Beginn heraus.

Das Abiturmotto der Stufe – „Abilieve I can fly“ – wurde in den Reden der feierlichen Veranstaltung immer wieder aufgegriffen. So sprach Bürgermeister Andreas Sunder, der in diesem Jahr in einer „Doppelrolle“ zugleich Vater eines GNR-Abiturienten ist, von der „Entlassung in die weite Welt“, die wie bei jedem Neuanfang ein mulmiges Gefühl hervorrufen kann. Er habe zugleich ein sehr zuversichtliches Gefühl, „dass Sie Ihren Weg gehen – den richtigen Weg gehen werden“. Schulleitung und Kollegium des GNR hätten einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die Abiturienten hervorragend ausgestattet seien und „Sie noch weiter wachsen können“, so Sunder.

Elternpflegschaftsvorsitzende Gabriele Liebig verglich die mutigen, innovativen und manchmal noch holprigen Anfänge der Fliegerei mit den Träumen und Möglichkeiten der Abiturienten, sich auch ihre Träume zu erfüllen. Sie gab stellvertretend für die Elternschaft des GNR den Abiturienten gute Wünsche mit auf den Weg: „I believe you can fly – guten Flug.“

Das dreiköpfige Team der Jahrgangsstufenleitung, Christiane Urban, Denis Neuparth und Stefan Schieb, stellte in ihrer humorigen Rede unter dem Motto „ready for take off“ ein Gedankenexperiment an: Jeden Morgen erhält man 86.400 Euro von der Bank, die man nach Regeln (nicht zu verschenken, das nicht verbrauchte Geld wird wieder weggenommen, die Bank kann das Spiel jederzeit ohne Vorwarnung beenden) ausgeben kann. Nach der Frage ins Publikum: „Was würdest du damit tun?“ wurde aufgelöst: Jeder hat diese „Bank“, die „Bank“ füllt jeden Morgen 86.400 Sekunden Lebenszeit auf „das Konto“. Die drei Stufenleiter richteten einen Appell an „ihre“ Stufe: „Nutzt eure Lebenszeit auf euerm Konto sinnvoll, erlebt den Moment mit Haut und Haar und im Hier und Jetzt mit Menschen, die euch wichtig sind“.

Die Jahrgangsstufensprecher Luis Lütkehellweg und Julia Gärtner stellten im Anschluss unter dem Motto „die Freiheit auf dem Boden zu bleiben“ die Frage, ob sie ein fortwährendes „Hoch-hinaus“ überhaupt wollen. Fliegen auf der einen Seite als Faszination, auf der anderen Seite aber auch mit der Wichtigkeit, die Bodenhaftung nicht zu verlieren. „Wir hoffen, dass keiner abstürzt“, so Luis und Julia. Sie seien aber optimistisch, da sie Übermut und Egoismus, wie man ihn z.B. von Ikarus aus der Mythologie kennt, bei ihren Mitschülerinnen und Mitschülern sowieso nicht entdecken könnten: „Wir sind stolz, eure Stufensprecher sein zu dürfen“.

Diesen Eindruck teilte Schulleiter Matthias Stolper im Anschluss: „Ich habe diese große Stufe als besonders sozial engagiert, vorbildlich und „pflegeleicht“ wahrgenommen“. Unter dem Motto „Gedankenflüge“ zog Stolper dann von dem Songtitel „I believe I can fly“ und der Idee, eigene Ängste zu überwinden und Träume zu verwirklichen, die Verbindung zu dem Lied „Die Gedanken sind frei“, das in verschiedensten Kontexten und Zeiten von Gruppen im Widerstand gegen die Beschränkung der Freiheit benutzt wurde. Stolper bezog sich dann auf das Grundgesetz allen voran auf Artikel 1 Absatz 1 und auf Artikel zur Freiheit wie Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Versammlungsfreiheit etc. und resümierte: „Es ist unser Glück, dass wir in einer guten Balance zwischen Freiheit und Sicherheit leben können, die längst nicht selbstverständlich ist.“ Auch er gab den Abiturienten einen Appell und zugleich gute Wünsche mit auf den Weg: „Setzen Sie sich weiter für Freiheit und gegen Diskriminierung ein. Finden Sie für Ihren Lebensweg die Erfüllung und etwas, was nicht nur Ihr Beruf, sondern Ihre Berufung wird.“

Nach der Vergabe der Abiturzeugnisse kam es zu weiteren Auszeichnungen. Die drei Jahrgangsbesten Philipp Geissel, Luis Lütkehellweg (jeweils 1,0) und Christin Fuhrmann (1,1) wurden ausgezeichnet. Bester im Bildungsgang Realschule – Gymnasium wurde André Fillipe Semião Fernandes. Für ihre besonderen Leistungen im Abitur wurde Mai Mustafa geehrt, sie kam vor vier Jahren ohne Deutschkenntnisse aus Syrien und hat nun bereits das Abitur abgelegt. Für hervorragende Leistungen in dem jeweiligen Fach wurden geehrt: Tim Lohrmeier (Physik), Luis Lütkehellweg und Elena Eikmeier (Mathe), Ricarda Gibson (Deutsch) sowie Linda Bextermöller und Franziska Pickert (katholische Religion). Für ihre besonderen Lernleistungen wurden Dominik Fürst und Leon Hüttel ausgezeichnet. Den Social Award der Volksbank, verliehen durch Wolfgang Hillemeier, erhielt Rebecca Kobusch für ihr umfangreiches soziales Engagement. Für ihr besonderes Engagement für die Jahrgangsstufe in ihrer Funktion als Stufensprecher wurden Luis Lütkehellweg und Julia Gärtner ausgezeichnet.

Fotos: Thomas Hönemann

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