Ribérac 2024 – Es lebe die deutsch-französische Freundschaft

Auch in diesem Jahr findet der Frankreichaustausch an unserer Schule statt. Vom 14. bis 21. März besuchte eine Gruppe von 26 FranzösischlernerInnen aus den Klassen 7 bis 10 unsere Partnerschule, das Collège Arnaut Daniel in Ribérac. Die Gruppe wurde begleitet von Frau Egbringhoff, Herrn Bernhagen und Frau Ottofrickenstein.

In diesem Jahr arbeiten wir mit unseren französischen PartnerInnen am Thema „Wasser“ in seiner Bedeutung für das Individuum, das Land und die ganze Welt.

Das Ziel des Projekts besteht darin darin, die französischen und deutschen Schüler in deutsch-französischen Workshops für die Notwendigkeit zu sensibilisieren, das kostbare Gut Wasser auf unserem Planeten zu bewahren. So wurden in Physik und Chemie Workshops zur Wasseranalyse (insbesondere zur Messung des pH-Werts), aber auch zur Filterung, Reinigung und Dekantierung von Wasser mithilfe verschiedener Techniken vorgesehen. Darüber hinaus erstellten die deutschen und französischen SchülerInnen gemeinsam eine zweisprachige Ausstellung über die Nutzung von Wasser im Laufe der Geschichte und die geopolitischen Herausforderungen im Zusammenhang mit dieser lebenswichtigen Ressource. Dieser Workshop wurde unter der Leitung eines Geschichts- und Geographielehrers durchgeführt. Die französischen Deutschlehrer und die deutschen Französischlehrer unterstützten die sprachliche Umsetzung. Außerdem gab es verschiedene spannende Besichtigungen rund um das Thema Wasser: die Abwasseraufbereitungsanlage des Wasserversorgungsunternehmens von Ribérac, das Feuchtgebiet von Ribéyrolles, die Mühlen der Dronne und in der Nähe des Arcachon-Beckens das Vogelschutzgebiet von Le Teich und natürlich durfte auch ein Abstecher zur Dune du Pilat (siehe Bericht unten) nicht fehlen. Es war eine Freude zu sehen, mit welchem Feuereifer die SchülerInnen auf beiden Seiten an ihrem gemeinsamen Projekt gearbeitet haben.

In einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung, zu der die Gastfamilien, das Lehrerkollegium der Gastschulen, die Schuldirektorin und weitere am Schulleben interessierte Menschen teilgenommen haben, präsentierten die SchülerInnen die Ergebnisse ihres Projekts in beiden Sprachen. Alle Anwesenden lauschten den Darbietungen aufmerksam, und es gab ein dickes Lob von Mme Righi, der Direktorin! Chapeau, les élèves!

Anbei zwei Tagesberichte und einige bildliche Impressionen von unserer tollen Fahrt.

Wasser, Sand und Vögel

Heute ist unser 4. Tag hier in Frankreich. Wir haben uns wie immer um 8 Uhr am Busparkplatz der Schule getroffen. Dann ging die Fahrt zur Dune du Pilat auch schon los. Insgesamt haben wir etwa 2,5 Stunden gebraucht.

Aber die Fahrt hat sich gelohnt! Zuerst mussten wir durch ein kleines Waldstück laufen, um zur Düne zu gelangen. Dann sahen wir sie: wow! Der Weg war sehr steil und anstrengend, aber auch diese Anstrengung hat sich gelohnt, denn der Ausblick auf das Meer war atemberaubend. Die Düne bewegt sich jährlich 1 bis 5 Meter Richtung Inland. Von der Düne aus konnte man weit über die Baumwipfel sehen, aber wir waren auch schockiert, als wir sahen, dass ein Großteil der Bäume bei einem Brand im Juli 2022 zerstört worden war.

Anschließend sind wir zu unserem nächsten Programmpunkt gefahren, dem Vogel- und Naturschutzpark, Le Teich. Bevor die Führung startete, haben wir erst einmal bei bestem Wetter gemütlich gepicknickt. Und dann ging es in drei Gruppen los. Wir bekamen alle ein Fernglas, mit dem wir die Vögel beobachten konnten. Wir haben einen Seidenreiher, eine Sumpfschnepfe, einen Distelfink und auch Schwäne gesehen. Unsere Guides hatten viele spannende Informationen zu den Vögeln und zur Bedeutung des Naturschutzgebiets im Gepäck.

Le week-end

Am Wochenende waren wir alle in unseren Gastfamilien. Da hatten wir viel Zeit, uns richtig kennenzulernen. Meistens hatte die Gastfamilie schon etwas geplant, aber manchmal gab es auch spontane Planänderungen. Wir haben alle etwas anderes gemacht. Einige waren im Kino, andere sind Bowling gefahren und wieder andere waren sogar auf einer Kirmes in Bordeaux. Das Wochenende in den Familien war für alle ein tolles Erlebnis!

Le dernier jour

Heute waren wir mit unseren Austauschpartnern im Unterricht. Uns ist gleich aufgefallen, dass der Unterricht gar nicht so anders ist wie in Deutschland. Um 9 Uhr sind wir zur Mühle „Maison de la Dronne“ gefahren. Dort wurde uns erklärt, welche unterschiedlichen Arten von Mühlen es gibt. Besonders interessant war die Mühle, mit der Speiseöl gewonnen wird. Andere Mühlen erzeugen Elektrizität, stellen Papier her oder mahlen Mehl.

Und genau so eine Mehlmühle haben wir als nächstes besichtigt. Die „Minoterie Duchez“ hat uns gezeigt, wie man Mehl herstellt. In der Mühle werden acht verschiedene Mehlsorten hergestellt. Am Tag werden dort 34 Tonnen Getreide angeliefert! Und das Tollste war, dass wir auch Produkte, die aus dem Mehl hergestellt werden können, probieren konnten. Es gab leckeres Brot und Kuchen. Wir haben richtig zugeschlagen!

Nachmittags haben wir dann in der Schule den Abschlussabend vorbereitet:

Als unsere Gasteltern und -geschwister dann gegen 18 Uhr eingetroffen sind, haben wir unsere Präsentationen gehalten, die wir im Laufe der Woche vorbereitet hatten. Im Anschluss daran wurde das Buffet eröffnet. Jede Gastfamilie hatte etwas Leckeres zum Buffet beigesteuert. Und jeder von uns hatte eine Rose für die Gastfamilie. Hiermit wollten wir zeigen, wie dankbar wir waren, dass wir eine so tolle Zeit bei ihnen hatten. Zu „Hause“, also in der Gastfamilie, sind wir an dem Abend erschöpft aber glücklich eingeschlafen. Am nächsten Tag sind wir mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck zurück nach Rietberg aufgebrochen und freuen uns schon jetzt auf ein Wiedersehen mit unseren französischen PartnerInnen im Mai. Célia hatte die Tage bis zum Wiedersehen gezählt: 61!

Vive l´échange!

Text: S. Ottofrickenstein

Fotos: Cecile (Homepage AG), S. Ottofrickenstein

Ergänzungen einer Teilnehmerin zum Wochenende und zu ihren persönlichen Highlights:

Mein Wochenende: Aubeterre-sur-Dronne

Da wir das Wochenende in den Gastfamilien verbracht haben, hat jeder etwas anderes gemacht. Ich war zum Beispiel am Sonntag mit meiner Familie in der Stadt Aubeterre-sur-Dronne (Kirche unter dem Fluss Dronne) dort gab es – wie der Name schon sagt – eine Kirche unter der Erde. Es gab in der Kirche viele verschiedene alte Dinge, wie zum Beispiel ein altes Taufbecken und über 200 Jahre alte Gräber.

Man hatte in der Stadt selbst eine super Aussicht, wie man hier auf dem ersten Foto sieht. Später haben wir uns dann etwas auf dem Markt, der dort war, gekauft und auf einmal wurden dort zwei kleine Lämmchen laufen gelassen.

Mein 1. Highlight

Mein erstes Highlight war die Dune du Pilat, weil man von dort aus direkt auf den Atlantik schauen konnte. Es war dabei sehr anstrengend, da die Düne ca. 250m hoch ist. Wir hatten aber leider nicht genügend Zeit (obwohl wir 1 Stunde dort waren), die ganze Düne zu erkunden, da man mehr als 2 Stunden braucht, um die ca. 6,9 km lange Düne ganz entlang zu laufen.

Mein 2. Highlight

Mein zweites Highlight war der Unterricht zusammen mit den französischen Austauschschülern/- schülerinnen. Man konnte dort sehen, wie der Unterricht in Frankreich abläuft und ob sie dort die gleichen Inhalte wie wir lernen. Wir waren einmal im Deutschunterricht und einmal im Matheunterricht und man konnte feststellen, dass sie das Gleiche lernen wie wir – aber auf anderen Wegen.

Mein 3. Highlight

Mein letztes Highlight war der Abschlussabend, weil es wirklich sehr schön aufgebaut wurde mit den Ausstellungen zum Thema Wasser. Es wurden natürlich auch typisch französische Gerichte und Snacks gegessen – wie man hier sieht:

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Die Gastfamilien haben auch noch zum Schluss eine Rose als Dankeschön bekommen. Da es am nächsten Morgen wieder nach Deutschland ging, waren viele sehr traurig. Dennoch verschwand die Traurigkeit schnell, da viele diesen letzten Abend in Frankreich noch genießen wollten.

Es war eine sehr tolle, aufregende und lehrreiche Fahrt, die man nicht mehr so schnell oder am besten gar nicht vergessen kann. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn es wieder nach Frankreich geht.



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