FUCHS im Förderband

Am Gymnasium Nepomucenum Rietberg hat das ehrenamtliche Lehren durch Schülerinnen und Schüler eine lange Tradition. Das FUCHS-Projekt („Füreinander – Unsere Coaches Helfen (Mit-) Schülern“) ist dabei ein zentraler Baustein unseres Schulprogramms und geht weit über das klassische Prinzip „Schüler helfen Schülern“ hinaus.
Ziele des Projekts
Die FÜCHSE leisten nicht nur fachliche Unterstützung, sondern gestalten das Schulleben aktiv mit:
- Soziales Miteinander: Durch ihr Engagement zeigen die Tutoren, dass Zusammenarbeit und gegenseitige Wertschätzung einen besonderen Stellenwert haben.
- Persönlichkeitsentwicklung: Das Unterrichten stärkt Selbstbewusstsein, Verantwortungsbewusstsein und Kommunikationsfähigkeit.
- Individuelle Förderung: Jeder Schüler hat das Recht auf Unterstützung – ob bei Lernschwierigkeiten oder zur Vertiefung eigener Stärken.
- Abkehr vom Defizitmodell: Auch leistungsstarke Schülerinnen und Schüler können von den FÜCHSEN gezielt gefördert werden.
Chancen und Herausforderungen
Die Einbindung jüngerer Schüler ab Klasse 6 ist ein besonderer Gewinn: Sie stehen ihren Mitschülern altersmäßig nah, können deren Probleme nachvollziehen und begleiten die Suche nach Sinn und Identität in der Pubertät. Diese Nähe schafft Vertrauen und wirkt positiv auf das Schulleben.
Natürlich gibt es auch Herausforderungen: Jüngere FÜCHSE verfügen noch nicht über viel Erfahrung, sodass Autorität oder Unterrichtsorganisation manchmal schwerfallen können. Am GNR begegnen wir diesen Risiken durch klare Strukturen:
- Teamarbeit: Die Tutoren arbeiten im Tandem und unterstützen sich gegenseitig.
- Begleitung durch Fachlehrkräfte: Jede Gruppe wird bei Planung und Durchführung betreut.
- Koordination: Eine verantwortliche Lehrkraft sorgt für Organisation, Evaluation und die Einhaltung von Vereinbarungen.
- Training: Regelmäßige Schulungen geben Sicherheit und Orientierung.
- Verbindlichkeit: Die Teilnahme ist verpflichtend – das schafft Kontinuität und Verlässlichkeit.
Befragungen zeigen, dass diese Maßnahmen greifen: FÜCHSE werden von ihren Mitschülern durchweg positiv bewertet.
Praxis am GNR
Das FUCHS-Projekt kann halbjährlich gewählt werden:
- Klasse 6: Einstieg als AG.
- Ab Klasse 7-9: Wahl als Stärkenkurs
Beispiel Mathematik:
Im Förderkurs der Klassen 8 und 9 unterstützen FÜCHSE jeden Montag ihre Mitschüler. Sie erklären Lösungswege, helfen beim Überwinden von Lernbarrieren und arbeiten gemeinsam an Aufgaben des Fachlehrers. Davon profitieren beide Seiten: Die Förderschüler erhalten gezielte Hilfe, die FÜCHSE vertiefen ihr eigenes Wissen und stärken ihre pädagogischen Fähigkeiten.
Stimmen aus dem Projekt zeigen die Bandbreite der Erfahrungen: „Es fühlt sich ganz normal an, anderen zu helfen – so wie im Unterricht mit dem Partner“, sagt ein FUCHS. Andere beschreiben es als „aufregend, Mitschülern als eine Art Lehrer zu helfen“.
Kooperation mit der Grundschule
Besonders erfreulich ist die Kooperation mit der Ems-Grundschule. FÜCHSE aus Klasse 6 unterstützen dort jeden Mittwoch Grundschulkinder in der OGGS bei den Hausaufgaben.
Am GNR selbst gilt:
- Füchse aus der Jahrgangsstufe 7: Betreuung der Erprobungsstufe (mittwochs, 14-15:30 Uhr).
- Füchse aus den Klassen 8 und 9: Unterstützung der Mittelstufe (montags, 14- 15:30 Uhr).
So wirken die FÜCHSE nicht nur in ihrer eigenen Schule, sondern auch in der Grundschule als wichtige Begleiter – ein Gewinn für beide Seiten.

