Mathe einmal anders: Wenn Schüler Schüler lehren
Der Blick durch die Glastür des Computerraumes zeigt Ungewöhnliches: Sechs Jungen und Mädchen einer Klasse 6 haben sich um einen Tisch geschart; sie beugen sich voller Konzentration über einen Laptop, hantieren mit Würfelmodellen, machen Notizen in ihre Kladde —und hören aufmerksam zu. Aber nicht ihrem Lehrer sondern einem Schüler und einer Schülerin aus einer 10. Klasse, die ihnen dabei helfen das weite Feld der Mathematik zu entdecken. Beide Gruppen nehmen an einem Modellversuch der Universität Bielefeld teil, dem so genannten Teuto-Lab, und was am Ende des letzten Schuljahres ein „Probelauf“ am GNR war, geht jetzt, mit Beginn des neuen Schuljahres, in die praktische Phase: sieben Rietberger Grundschulklassen haben sich bereits für dieses Projekt angemeldet.
Und was erwartet sie? Selbstverständlich steht in diesen Stunden die Mathematik im Mittelpunkt des Unterrichts. Aber eigentlich darf man das Wort „Unterricht“ gar nicht verwenden, denn hier gilt es zu knobeln, auszuprobieren und sich an verschiedenen Bereichen der Mathematik zu versuchen. Da werden Rechenzaubertricks ausprobiert und entschlüsselt, da werden sogenannte platonische Körper, d.h. kugelförmige Vielecke untersucht, da werden Spiegelungen erprobt, und all das möglichst selbstständig. Die Schüler-,,Lehrer“- Relation ist mehr als optimal; an vier Stationen werden die sechs- bis achtköpfigen Grundschul-Gruppen von Schülern und Schülerinnen der Klasse 10 c des GNR betreut. Initiator dieses Projektes ist Frank Gerber, Klassen- und Mathematiklehrer der Klasse, der das teutolab Mathematik entdeckt hatte. Frau Prof. Dr. Petra Scherer von der Universität Bielefeld, die das Konzept für das teutolab Mathematik entwickelt hat, stellte Projektgelder zur Verfügung, die es ermöglichten, dass das GNR das Konzept des teutolab übernehmen und umsetzen konnte.
link zur homepage des teutolab der Uni Bielefeld
Wie die „Versuchskaninchen“ aus der 6b das Ganze fanden? Nun, sie stellten fest, dass Mathematik richtig spannend sein kann. Und die Schülerinnen und Schüler, die für eine kurze Zeit in die Rolle des Lehrers schlüpfen konnten, waren mehr als angetan.
- Die Station “Platonische Körper”
- Die Rechen-Zaubereien
- Die Spiegelstation