Entlastung und Ruhe im Schulalltag
Die Einführung des Ganztags darf nicht einfach zu einer Ausweitung herkömmlichen Unterrichts im 45-Minuten-Takt führen. Dies widerspricht Forschungen zum Biorhythmus, laut welchen jeder Mensch physischen, intellektuellen und emotionalen Rhythmen folgt, die periodisch schwanken. Im Tagesverlauf durchlebt der Körper Aufmerksamkeits-, Anspannungs- und Entspannungsphasen. Leistungshöhepunkte sowie -tiefpunkte sind individuell über den Tag verteilt. Im Unterschied zu anderen Lebewesen kann der Mensch seinen persönlichen Rhythmus an veränderte Bedingungen in gewissem Maß anpassen – wie wir es z.B. vom Jetlag kennen -, wird der Rhythmus aber nicht berücksichtigt, kann dies den Einzelnen stark einschränken und z.B. sein Lernen behindern.
Rhythmisierung bezeichnet die bewusst geplante Strukturierung des Schultages, die dem Biorhythmus folgende Zeiteinheiten für Unterricht, Freizeit, Bewegungsangebote etc. vorsieht. Sie ist nicht bloß eine veränderte Taktung des Unterrichtstages durch Änderungen des zeitlichen Umfangs verschiedener Fächer und AGs, sondern erfordert auch eine andere Gestaltung des Unterrichts, der in längeren Zeitblöcken (z.B. Doppelstunden) verschiedene Lehrmethoden und hiermit individuelle Lernwege und –zugänge ermöglicht. Längere Unterrichtsphasen lassen mehr Raum für intensive Beschäftigung mit einem Thema und für neigungsorientiertes, entdeckendes Lernen.
Viele Elemente der Rhythmisierung sind am GNR realisiert bzw. in der Erprobung:
- längere Unterrichtsblöcke durch das Doppelstundenmodell mit der Chance, Unterricht individualisierter, differenzierter und abwechslungsreicher zu gestalten als es vorher möglich war, getreu dem Prinzip „Anspannung – Entspannung“,
- aktive Pausen,
- gemeinsames Mittagessen, anschließend offene Phasen mit Betreuungsangeboten,
- unterschiedliche räumliche Angebote für verschiedene Lernformen (Klassen-, Gruppenarbeitsräume, „Lernflur“, …),
- frei wählbare AGs,
- 4-Stunden-Halbjahresmodell (in Erprobung).
Hier bekommen Sie weitere Informationen zum