(Artikel Dana Martinschledde)
Marvin Wiedemann, Schüler der Q2, ist Zweitplatzierter im Fachgebiet Physik des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht“ geworden, der am 22. Februar 2014 in Herford stattfand. Der 18-Jährige belegt am GNR einen Projektkurs, der sich mit Naturwissenschaften auseinandersetzt, und machte die auf diesem Wege erarbeiteten Ergebnisse zu seinem Beitrag für den Schülerwettbewerb.
Auf der Suche nach einem geeigneten Thema für seine Projektarbeit sei der 12-Klässler auf eine Abbildung gestoßen, die einen Oberschenkelknochen im Querschnitt zeigte. Die darauf zu sehende Struktur habe er spannend gefunden und sich näher damit beschäftigen wollen, erzählt der Physik-LK-Schüler. „Ich habe mir gedacht ich könnte untersuchen, wie sich ein Knochenabbau, welcher beispielsweise bei Osteoporose erfolgt, auf die Belastbarkeit des Knochens auswirkt.“ Im Verlauf der nächsten Monate sei er auf den Prothesenhersteller gestoßen, der ihn jetzt unterstütze. „Dieser meinte, mein Vorhaben sei Stoff für eine Doktorarbeit, er könne mir jedoch anbieten, den Oberschenkelknochen mit Prothesen zu untersuchen- als Modellversuch. Mit der Firma habe ich dann die genaue Untersuchung ausgearbeitet und die Uni Paderborn hat mich bei den Messungen unterstützt“, erklärt Marvin.
Am Samstag, dem 22. Februar, war es dann soweit: Für den jungen Forscher ging es zur Sparkasse Herford, wo er seine Arbeitsergebnisse einer Jury vorstellen und anschließend der interessierten Öffentlichkeit präsentieren durfte. Aufgrund der Themenwahl war Marvin sehr gefragt: Er zeigte den Besuchern die Unterschiede der beiden untersuchten Hüftendprothesen auf und erläuterte deren Auswirkung auf die Steifigkeit des Knochens. Zwei Stunden später fand die Preisverleihung statt, die Jury verkündete das Ergebnis: Mit dem zweiten Platz ist Marvin knapp an einer Qualifikation für die nächste Etappe, den Landeswettbewerb, vorbeigerutscht.
Doch der 18-Jährige darf sich über eine weitere Auszeichnung freuen: Den „Sonderpreis der Deutschen Gesellschaft für zerstörungsfreie Prüfung“. Im Verlauf seiner Forschung hat er jedes sicherheitsrelevante Teil, sowohl Knochen als auch Prothese, zerstörungsfrei, also auf eine Art, welche die spätere Verwendung nicht beeinträchtigt, geprüft. Die ZfP –zerstörungsfreie Prüfung- ist heute in fast allen Industriezweigen ein notwendiges Mittel zur Qualitätskontrolle. Fehler in Bauteilen und Konstruktionen werden auf diese Weise frühzeitig erkannt, sodass ein unvorhergesehener Unfall, der im Ernstfall möglicherweise die Gefährdung von Menschenleben bedeutet, vermieden werden kann.
(siehe auch Presseschau)