Als wir (also die Klassen 7a, b und e des GNR) nach unserer Busfahrt nach Bielefeld vor dem Museumsgebäude standen, waren wir ziemlich erstaunt – es war riesengroß! Wie wir später erfahren sollten, war in diesem Gebäude damals eine der größten Spinnereien Europas untergebracht. Aber fangen wir von vorne an:
Nachdem wir das riesige Gebäude betraten, kam schon sofort jemand zu uns, der uns durch die Ausstellung führen sollte. Diese begann mit dem größten Ausstellungsstück des Museums: eine der ältesten erhaltenen Dampfmaschinen Deutschlands. Um das 1842 gebaute „Maschinendenkmal“ herum waren ganz viele Leinenpflanzen. Das „Bielefelder Leinen“ war ein weltweit gefragtes Markenprodukt, aber durch die industrielle Revolution geriet das Leinengewerbe in eine große Krise. Was es mit der Mechanisierung und der Gründung der ersten Maschinenspinnereien auf sich hatte, wurde in der Ausstellung zum Thema „Industrialisierung“ ausführlich dargestellt.
Nachdem wir uns die Dampfmaschine angesehen hatten, gingen wir weiter und merkten, dass etwas anders war. Das Laminat, auf dem unsere Klasse die ganze Zeit gelaufen war, neigte sich dem Ende und anstatt auf einem Holzboden standen wir plötzlich auf einem riesigen Luftbild von Bielefeld! Überall waren Häuser und Felder – außerdem konnte man noch gut erkennen, wo einst die Stadtmauer Bielefeld umrahmte und die Sparrenburg, auf der einst die Grafen von Ravensberg lebten, war auch nicht zu übersehen. Die Gründung der Stadt Bielefeld wurde uns dann auch ausführlich erklärt und wir erfuhren, dass es Bielefeld seit dem Hochmittelalter gibt.
Dann gingen wir weiter und sahen uns verschiedene Ausstellungsstücke zur Industrialisierung an, wie z.B. Waffen, Werkzeuge, aber auch Wollknäuel und Bündel aus Leinen. Außerdem wurde uns die Uniform des preußischen Militärs gezeigt, die an einer menschengroßen Puppe in einer Vitrine dargestellt wurde. Ein paar Vitrinen weiter wurde die Uniform von Napoleon ausgestellt. Wir mussten alle schmunzeln, da die Uniform sehr klein war, eine Kindergröße!
Außerdem sah man eine Büste von Rudolf Rempel. Er war ein großer Unternehmer, unter anderem führte er mit einem Partner zusammen eine Leinenhandlung. Er setzte sich speziell für eine Verbesserung der Lebensverhältnisse der Leinenweber ein. Der Bielefelder wurde während der deutschen Revolution 1848/49 „Robespierre von Bielefeld“ genannt, weil er ebenfalls gegen den Adel war. Danach wurden uns alte Nähmaschinen, Spinnräder und Webtische gezeigt – an einem dieser Webtische durften wir sogar selber weben (oder haben es zumindest versucht).
Unsere Klassen lernten viel über die Handwerkskunst und Industrialisierung im 19. Jahrhundert kennen, aber auch viel über die Stadtgeschichte von Bielefeld. Zum Schluss wurden uns auch noch alte Fahrräder, Motorräder und sogar drei alte Autos gezeigt. Dann war die Führung vorbei und wir gingen wieder zum Bus. In diesen Stunden haben wir viele spannende Informationen erhalten und wir können es jedem empfehlen, auch einmal dieses Museum zu besichtigen!
Text: Laureen Linnenkamp (7a)